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Vollmond in den Fischen: Chaos auf der Welt

Mondkolumne 

Vollmond in den Fischen: Chaos auf der Welt

Der Vollmond am 10. September steht für Neuanfänge und ganz viele Gefühle, weiss unsere Astrologin Alexandra Kruse.

«Es ist, wie es ist», sagt die Liebe. Da sassen nun also 24 kluge, chice und smarte Frauen rund um den mit Kristallen, allerfeinsten Törtchen und jeder Menge feinstem Goldschmuck beladenen Tisch. Der Schmuck des gerade erst geborenen Berliner Labels Lovy Eight aus ethisch zu 100% vertretbarem Gold (nicht selbstverständlich, bis heute arbeiten noch 1 Millionen Kinder unter schlimmsten Bedingungen für unseren Luxus und erschwingliches Gold …) wurde bestaunt, als plötzlich die Frau mit dem schönsten roten Haar, dem selbst der Berliner Sturzregen, der im Moment meiner Ankunft eingesetzt hatte, nichts anhaben konnte, sagte: «Die Queen ist gestorben.»

Alles ist zerbrechlich und vergänglich

Abgesehen davon, dass dies wegen bester Kontakte zum Königshaus schon Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe ihres Ablebens stattfand, verstummten wir alle für einen Moment. Der Tod stand im Raum, lächelte weise, nahm sich ein Stück Torte und liess uns einen wichtigen Input da. Nämlich, dass alles, aber auch wirklich alles, zart, zerbrechlich und vergänglich ist.

Die Geschichte der Queen ist realistisch betrachtet eine in vielen Aspekten fragwürdige Geschichte, und in grossen Teilen bittersüss und von zähem Durchhalten geprägt (Steinbock-Aszendent anyone?!). Der englische Himmel schickte Regenbogen und unsere Gespräche wurden tiefer, ernster und wir stiessen an auf eine Frau, ohne die die Welt schlicht eine andere gewesen wäre.

Mit ihr geht eine Ära zu Ende und der Wind of Change beginnt gerade noch ein bisschen stärker in alle Richtungen zu blasen. Es ist der Moment, in dem uns allen klar werden muss, dass es die alte Welt, so wie wir sie kannten, nicht mehr geben wird und es allerhöchste Zeit wird, nicht nur unser Konsumverhalten zu ändern.

Lass los!

Der Mond, den die Queen für ihre letzte grosse Reise gewählt hat, in der Kutsche mit den vier Himmelspferden, war übrigens gerade auf dem Weg in das Zeichen der Fische. Fische, das ist unser höchstes, spirituellstes und übersinnlichstes Zeichen im ganzen Tierkreis – die Pforte ins Nirvana. Der Vollmond, der am 10. September 2022 um 11:59 Uhr stattfand, war nicht nur für die Queen, sondern für uns alle ein direktes Ticket in andere Dimensionen, neue Welten und förderte das Loslassen.

Es ist natürlich nicht notwendig, dafür gleich zu sterben. Und doch war es eine Einladung, alte Versionen von uns sterben zu lassen. Bewusst und mit wachem Blick. Dieser Mond lud uns mehr als herzlich ein, wahrlich alle alten Vorstellungen über den Jordan zu schmeissen und die Festplatte zu löschen. Wie es ein ganzer Haufen der coolsten Berlin Kids mir dann später am Abend vormachten.

Auf einer der legendären Hinterhof-Fashion-Week-Feierlichkeiten glotzte der Mond auf Wesen, die alle aussahen, als wären sie gerade für eine Netflix-Show gecastet worden: Mädchen mit Gucci-Stirnbändern, rosa Sonnenbrillen, Flokatimänteln und Lacoste-Tennisröckchen, Männer in rosa-orangen Nikki-Hausanzügen, die auch Flamingos gut stehen würden, Zöpfe, wie sie einst Marusha trug, und jede Menge Skaterboys, von denen einer niedlicher war als der andere. Alle rauchten Sportzigaretten, tranken sehr viel, sehr kaltes Bier, bunte Brause, assen Pommes und an Apokalypse dachte keiner. Der DJ spielte den «Hypnotic Tango. Sie liessen los – den Leistungsdruck, den Performance-Zwang und all das weltliche Theater.

Chaos auf der Erde

Dieser Vollmond markierte das Ende der alten Welt – ein Vollmond symbolisiert immer einen abgeschlossenen Zyklus, der Tierkreis ist mit den Fischen zu Ende. Jetzt ist es an jeder:jedem Einzelnen von uns, die Reise in eine neue, andere, bessere und gerechtere Welt zu buchen.

Wir werden jede Menge Gelegenheit haben, in der Ruhe zu bleiben, denn mit dem Vollmond geht auch der Planet Merkur in die Rückläufigkeit. Insgesamt sind es jetzt sieben, nur Venus und Mars laufen direkt. Es ist mit einem absoluten Verkehrschaos auf Planet Erde zu rechnen.

Alles geht nach vorne und im selben Moment nach hinten, es ist wie Laufen in Zement, wahlweise in Honig. Wir dürfen jetzt wirklich in unsere eigene Tiefe kommen, unsere innere Queen auferstehen lassen und alles andere kann und wird jetzt warten. Darauf eine gepflegte Tasse English Breakfast Tea. Wahlweise einen Gin Tonic.

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Die To-dos von diesem Vollmond:

1.

Loslassen, loslassen, loslassen.

2.

Träumen, träumen, träumen.

3.

Fliessen, fliessen, fliessen.

4.

Baden, baden, baden.

5.

Weinen, weinen, weinen.

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