Mondkolumne
Vollmond im Wassermann: Dieser Supermond bringt Klarheit
- Text: Alexandra Kruse
- Bild: Unsplash
Wir dürfen uns in diesen Tagen ganz besonders den Luxus erlauben, zu sein, wer wir wirklich sind, schreibt unsere Astro-Fee Alexandra Kruse. Was uns mit dem Vollmond im Wassermann sonst noch erwarten könnte, lest ihr hier.
Im August 2023 gibt es gleich zwei Super-Vollmonde. Der erste direkt am Monatsbeginn, zu Ehren unserer Landesgöttin Helvetia, am 1. August 2023, der noch vor dem Feuerwerk um 20.33 Uhr seine volle Grösse erreicht. Der Supermond im Luftikus-Zeichen Wassermann mit Sonne im Löwen sorgt für farbige Explosionen und ist sehr nah an der Erde. Ende des Monats, am 31. August, schliessen wir dann den Monat mit einem Super-Vollmond im mystischen Zeichen Fische (ein «Blue Moon» um 3.37 Uhr) ab. Und dazwischen? Sind wir einfach. Und explodieren ein bisschen.
Wassermann, das fixe Luftzeichen, das mit Gemeinschaft, Innovation und sozialem Fortschritt in Verbindung gebracht wird, ist dafür bekannt, ein Wegbereiter und ein Vorreiter für die Zukunft zu sein. Ein kosmischer Raketenschub sozusagen. Weil der Freakmond der Sonne im glamourösen, farbenfrohen und expressiven Löwen gegenübersteht, möchte dieser Vollmond, dass wir den Reichtum unseres Selbstausdrucks und unserer Eigenart mit der Welt teilen. «Express yourself» ist das Motto der Stunde.
Die Welt zu einem besseren Ort machen
Im Kern geht es bei der Achse Wassermann–Löwe darum, unsere individuelle, ganz eigene Kreativität zu entwickeln und zu nutzen, um die Welt dann gemeinsam zu einem besseren Ort zu machen. Casual. WEIRDNESS ist unsere Super Power. Das Unkonventionelle ist das, was uns besonders und authentisch macht. Wassermann-Energie ist immer auch ein bisschen strange, alienesque und «freak like me».
Ist es ein Zufall, dass in den USA genau jetzt von höchster Stelle die Existenz ausserirdischen Lebens ganz offiziell nicht mehr verneint wird? I doubt it. Und doch schwingt irgendwie ein zarter Hauch des Todes und der Vergänglichkeit mit. Die berühmte Summertime Sadness ist realer, als man denkt. Genauso wie kleinere Anxiety-Schübe.
Mein Sohn Kosmo und ich haben unseren Rückflug von dem magischen Felsen Es Vedrà, dem uralten Hippie- bzw. Ancient-Alien-Airport, nur knapp überlebt. Reisen ist auch nicht mehr, was es mal war. Es wird wirklich dringend Zeit für vernünftige Spaceships! Das Flugzeug einer namhaften Airline war kurzfristig gegen eine zweifelhafte und winzige Matchbox-Variante, kurz vor einer Propellermaschine, getauscht worden und mit sehr schlecht gelaunten und hektischen Flight Attendants bestückt worden, was wirklich nichts besser machte. Ich fragte mich, wie wir es so über die Alpen schaffen wollten. Und wo hier die Fallschirme sind. Eventuell habe ich auch nur zu viel «Manifest» und «Cast Away» geschaut.
Wassermann-Vibes und energische Löwensonne
Wir wurden unfreiwillig Teil einer sehr exklusiven Reisegruppe, bestehend aus einem unglaublich praktisch gekleideten Single-Motz-Dad mit vier Kindern und deren Freund:innen. Ibiza Classic. Dazu einem Haufen zähneknirschender Szene-DJs in kurzen Hosen, mit Gesichtsdisco, grossen Pupillen und knapp nicht mehr minderjähriger Entourage. Another Ibiza Classic. Ausserdem zwei Engländerinnen mit Sonnenbrand und gelben Calvin-Harris-Shirts. Einer (noch) intakten Kleinfamilie. Und wir. Wassermann-Vibes, energische Löwensonne, brüllende Hitze und Angst im Nacken machen launisch bis rebellisch. Rebellion heisst übrigens nicht das arme Bodenpersonal, das für nichts gar nichts kann, in ganz schlechtem Englisch anzuschreien, weil man «jetzt schon 20 Minuten in der Hitze auf den Bus gewartet hat». Das ist einfach unhöflich.
Allerdings passiert es jetzt manchmal, dass Zeitlinien durcheinander fliegen und man gewisse Dinge laut sagt, die man vielleicht besser leise hätte sagen sollen, wie zum Beispiel: «Kosmo, mit diesen Menschen sterben wir NICHT!» «Mama, hast du das gerade laut gesagt?!» Ich war mir selber nicht mehr sicher. Wir dürfen uns in diesen Tagen ganz besonders den Luxus erlauben, zu sein, wer wir wirklich sind – manchmal eben unmöglich. Der Reiseengel war uns jedenfalls gnädig und wir landeten zusammengerollt und durchgeschüttelt auf dem Gepäckband in Zürich. Mit den rosa Koffern.
Innere Unruhe und Handlungsbedarf
Ein Vollmond findet immer dann statt, wenn der Mond – Herrscher unseres inneren Selbst und diesmal SEHR nah an der Erde – in Opposition zur Sonne steht, Herrscher unseres äusseren Selbst –, was innere Unruhe schafft und uns ganz merkwürdig dazu zwingt, zu handeln. Tief verwurzelte Emotionen, Vergessenes und Verdrängtes geraten wie ein Vulkanausbruch an die Oberfläche. Das bedeutet Veränderungen, enthüllende Momente – ob wir wollen oder nicht: Vollmonde wirken befreiend und erlösend.
Dieser ganz besonders. Weil Wassermann von Saturn regiert wird – dem Planeten der Begrenzungen, der Einschränkungen und der allmählichen Veränderungen – geht mit den eher quirky Vibes auch eine stoische und ernsthafte Energie einher. Der Vollmond steht auch in Opposition zur rückläufigen Venus (im Löwen). Es besteht also eine wirklich gute Chance, dass der Truth Moon bedeutende Entwicklungen in unseren Beziehungen enthüllt (und NEIN, wir stalken nicht, schon gar keine Telefone!).
Was wir wirklich brauchen
Dieser Mond bringt so oder so Klarheit – auch in (vergangene) Konflikte. Und die eine oder andere vergangene Verbindung wieder in den Fokus. Retrogrades are for rebounds! Seit dem 22. Juli bewegt sich Venus schon rückläufig durch den Löwen und lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie wir unsere Liebe ausdrücken, was wir wirklich brauchen, um geliebt zu werden (es könnte sein, dass die Autorin dieser Zeilen hierzu einen grossartigen Kurs anbietet) und was unsere Schönheitsideale sind.
Und darauf, wo es mit unserem Selbstwert klemmt. Die Zeit der rückläufigen Venus ist definitiv nicht die Zeit für Bold Moves, eher für kleine Abenteuer auf der Rutsche. Auch von grösseren Beauty-Eingriffen oder grossen Investments sollte eher abgesehen werden. Zumindest solange, bis die Raumschiffe wirklich kommen. Lassen wir den Vollmond der Wahrheit in unseren Herzen leuchten.
Die To-dos von diesem Vollmond:
Sich auf das Schöne, das Gute und das Kraftvolle in diesem Moment konzentrieren: Momente am Meer, Momente mit Kirschkuchen, Momente mit Kindern, Momente mit dem Feuerwerk des Lebens.
Nicht mehr weggucken.
Den Aliens ein paar Bonbons zur Begrüssung hinlegen. Sich selber erlauben, so ausserirdisch wie möglich zu sein.
Es ist eine grossartige Zeit, um in den Himmel zu blicken und über das grenzenlose Universum nachzudenken – der Supermond lasst den Mond noch grösser und erdnaher erscheinen.
Es lohnt sich ein Rückblick in die Zeit des Wassermanns und des Neumonds im Wassermann am 21.1.2023: Was durfte seitdem in Erscheinung treten? Was durfte sich erledigen, auflösen?