Der aktuelle Vollmond beleuchtet unseren ewigen Kampf zwischen Vernunft und Gefühl, schreibt Astrofee Alexandra Kruse. Warum wir trotz aller Widersprüche der Gegenwart versuchen sollten, fröhlich zu bleiben, lest ihr hier.
Der Vollmond im Stier – der dank einer Mondfinsternis gefühlt 234 Mal mehr spürbar ist – betont unsere Suche nach Stabilität und erdverbundener Stärke. Gleichzeitig können wir uns auf spirituelle und emotionale Reinigung konzentrieren, um Energiereserven für den Winter zu sammeln.
Es ist eine Zeit des Loslassens und des Neuanfangs. Der Moment ist ideal, um eine mutige Rückschau zu wagen und sich selbst ausführlich auf die Schultern zu klopfen – oder vielleicht sogar zu hauen.
Und zugleich ist es eine Zeitreise zurück bis zu dem, was rund um den 19. November 2021 um 9.58 Uhr begann. Denn damals fand die längste Finsternis seit dem 15. Jahrhundert statt: drei Stunden und 28 Minuten. Ein riesiges Portal in die tiefsten Tiefen unserer Seele, das jetzt am 28. Oktober 2023 um 22.24 Uhr seine Vollendung findet und uns die Themen von Blüte und Vergänglichkeit spiegelt.
Dem Tod begegnen
Der Tod kann tanzen, er hat Millionen Gesichter und wir können ihm beim besten Willen nicht entgehen. Nicht in den News, nicht im Park. Selbst im Supermarkt nicht. Überall: Gespenster-Gummibärchen.
Wir können dem Tod nur begegnen. Nichts ist für immer. Eine radikale Akzeptanz der Tatsache, dass wir hier nicht lebend rauskommen. Idealerweise aber in unserem schönsten Ghost Look. Der Ghost Look ist das Outfit, das wir zum Zeitpunkt unseres Ablebens tragen und in dem wir anderen – zumindest nach Hollywood-Drama-Theater-Halloween-Logik – dann wieder erscheinen.
Mutiges Investment
Das Universum meinte es diesbezüglich kürzlich an einem Freitag, dem 13., offensichtlich gut mit mir. Was unter anderem auch daran liegen mag, dass ich mit grosser Disziplin meiner Aufgabe nachgehe, Menschen (am liebsten Frauen) elegant und humorvoll mit dem Universum zu vereinen – und Sternengeschichten wie diese zu erzählen.
Als ich zart gelangweilt über die Bahnhofstrasse streunerte, lief ich direkt in mein perfektes Ghost-Outfit. Ein wundersamer, tiefschwarzer Strickmantel mit den Symbolen aller zwölf Sternzeichen sowie Sonne, Mond und Sternen in goldenen Fäden bestickt. Es stand quasi mein Name darauf. Ich investierte – ohne mit der Wimper zu zucken – ein komplettes Monatsgehalt in einen Mantel, der mich in diesem Leben (und vermutlich auch in den nächsten) vor allen Unwägbarkeiten schützen wird.
Und weil das Kaufhaus gerade «Surprise Days» hatte, kamen gleich zwei Glücksengel mit Glückslosen vom Himmel und ich gewann zudem einen perfekt passenden Kaschmirpullover. Sowie das geile Gesichtsserum, für das die schöne Hunter Schafer gerade ihr hübsches Gesicht herhält. Eine tolle Belohnung für mein mutiges Investment. Und für die letzten Jahre. Zoll quasi.
Transformation unseres Wertesystems
Die Achse Stier-Skorpion hat in den letzten 18 Monaten unser aller Wertesystem transformiert. Und uns gefragt, was unsere wahren Werte sind, in was und wen wir investieren möchten. Natürlich nicht nur auf monetärer Ebene.
Vollmonde sind immer gegensätzliche Momente, die die Energie von zwei Zeichen aktivieren und gegenüberstellen. Was durch eine Mondfinsternis noch verstärkt wird. Grande finale.
Der Skorpion, aus dem gerade die Sonne – und Mars und Merkur!! – scheinen, ist ein emotionales Wasserzeichen und wird traditionell von Pluto beherrscht, dem Planeten der tiefsten Transformation und Intensität. Leidenschaftlich, tiefgründig und mysteriös. Intuitiv und mit Liebe zur Introspektion und Geheimniskrämerei.
Der Stier – aus dem der volle Mond und der Planet Jupiter leuchten (Letzterer macht alles grösser) – ist ein solides Erdzeichen, das von Venus, dem Planeten der Liebe und Schönheit, beherrscht wird. Stabil, sinnlich und praktisch, mit einem Herz für Sicherheit und materiellen Komfort.
Mit allen Sinnen geniessen
In der Auseinandersetzung zwischen den rationalen Stier-Elementen und den emotionalen Skorpion-Elementen zeigt sich unser ewiger Kampf zwischen Vernunft und Gefühl. Stiere sind auch für ihre Sinnlichkeit und Liebe zur körperlichen Freude bekannt.
Und genau das ist vermutlich jetzt unsere Rettung. Mit allen Sinnen geniessen. Trotz aller Widersprüche der Gegenwart versuchen, fröhlich zu bleiben. Es sich gut gehen lassen. Die Skorpion-Sonne will möglichst viele Geheimnisse beleuchten und der Stier … chillen. Bei all dem, was hinter uns liegt: Ich bin fürs Chillen. Im Ghost-Outfit.
Der Song zur Mondphase:
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Das Leben ehren. Vögel füttern. Bäume pflanzen. Kinder machen.
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Folgende Texte über frühere Vollmonde im Skorpion bitte noch mal lesen: von letztem Jahr und vorletztem Jahr.
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Zeit, sich zu häuten. Ein idealer Ort für entspannte und unauffällige Transformation ist übrigens das gut versteckte Stadtbad im Volkshaus.
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Für finanzielle Sicherheit und Stabilität sorgen: ein Budget erstellen, sparen, investieren, Qualität statt Quantität, Geld lieben und verstehen lernen. Und in Lieblingsstücke investieren.
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Mental health first. Vielleicht die Menschen anrufen, denen es gerade nicht gut geht und die unter der Schwere des Lebens leiden. Nachfragen.