Vollmond im Löwen: Dieser Mond hat Erleuchtungspotenzial

Es könnte wohl keinen besseren Ort geben, um diesen Text zumindest anfangen zu schreiben: Raphaels Salon im wunderschönen Seefeld liefert Hair Couture von einem anderen Stern. Der Boden ist pink, die Wände sind gelb, das samtige Sofa ist grün und die Spiegel hingen schon in venezianischen Palästen.

Es riecht nach Wohlstand und teurem Shampoo, beruhigend surren die Föhne und aus dem nirgendwo schallen französische Chansons in der Elektropop-Variante. Und eigentlich würde sich auch niemand wundern, wenn J.Lo (Löwin) im nächsten Moment in ihrem Elie-Saab-Blumen-Cape (so wie gestern auf den Haute-Couture-Schauen in Paris) um die Ecke käme.

«Gold der Heiler»

Das alles klingt viel exzentrischer, als es ist – es ist mehr so, als würde man für den perfekten Million-Dollar-Blowout in eine Kunstgalerie gehen. Und es gibt eine riesige Pyrit-Kugel, neben der ich immer sitze. Pyrit ist der Kristall, der so perfekt zum Vollmond im Löwen passt. Die Bezeichnung selbst wird von den griechischen Begriffen «pyrites» und «lithos» abgeleitet und bedeutet so viel wie der «Stein, der Feuer schlägt». Was auf die Eigenschaft des Kristalls zurückgeführt werden kann, Funken zu sprühen, wenn er gegen Eisen oder Stahl geschlagen wird. Pyrit – auch als «Gold der Heiler» bekannt – wurde einst von den amerikanischen Ureinwohner:innen verwendet zur Herstellung magischer Amulette und um verschiedene magische Gegenstände zu schmücken, die von Schaman:innen eingesetzt wurden.

Ein absoluter Diva-Mond

Ansonsten ist mein Tag ein Tag aus der Hölle. Der PMS-Strudel macht auch nichts besser. Alles verschiebt, verzerrt und verdichtet sich so, dass man selbst beim Haare föhnen seinen Text schreiben muss. Und ihn dann nach Mitternacht zu Ende bringt. An Schlaf ist sowieso nicht zu denken, dieser Vollmond füllt mich mit dieser seltsamen Unruhe, die Vollmonde manchmal eben so mit sich bringen. Der Mond bringt Dinge ans Licht, die so einfach nicht in Ordnung sind, wie zum Beispiel die  Nicht-Oscar-Nominierung von Löwin Greta Gerwig.

Der donnerstägliche Vollmond im majestätischen Löwen ist der absolute Diva-Mond mit Hardcore-Manifestations- und Erleuchtungspotenzial. Und er wirft ein blendend-dramatisches Scheinwerferlicht auf kollektive Bewegungen und die untergründigen Machtstrukturen, die unseren Alltag beeinflussen. Der Löwe, das Zeichen für Selbstausdruck und Leidenschaft, lädt uns ein, unser inneres Epos und unsere Leidenschaften mit Anmut und Selbstsicherheit auf die Bühne zu bringen. All Hail the Drama Queen.

Die dunklen Ecken unseres kollektiven Bewusstseins

Dieser Vollmond ermutigt uns, unser wahres Selbst zu zeigen – so, wie es der majestätische Löwe mit seiner königlichen Anmut auf einer nächtlichen Safari im goldenen Gewand tun würde. Oder eben J.Lo. Das Rampenlicht dieses kosmischen Ereignisses erhellt nicht nur den Nachthimmel, sondern dringt auch in die dunklen Ecken unseres kollektiven Bewusstseins vor.

Gegenüber stehen die Sonne und ganz neu auch Pluto im Zeichen Wassermann. Und die beiden wollen nichts weiter als die Revolution, Masken runterzureissen und uns in die authentische Version unseres Selbst zu befördern. Das Ganze markiert den Höhepunkt der Absichten, die während des Steinbock-Neumonds am 11. Januar gesetzt wurden. In dieser Zeit haben wir idealerweise unsere Kapazitäten erkannt, sind in unsere Selbstwirksamkeit eingetreten und haben uns auf langfristige Ziele ausgerichtet.

Raum schaffen und Türen zuschlagen

Von dieser Position aus können wir uns jetzt geerdet, aber strahlend zeigen, handeln und erschaffen. Mars, Merkur und Venus sind noch im Steinbock – nur noch drei Tage und dann sind wirklich ALLE Planeten direktläufig. Es gibt jetzt wirklich gar keinen Grund, nicht sehr diszipliniert und radikal an unseren Haaren und Zielen zu arbeiten. Dazu gehört allerdings auch, Raum zu schaffen und gewisse Türen mit einem Big Bang zuzuschlagen.

Wir sind die Schöpfer:innen unserer Realität und das Gute ist, dass wir über unsere Mitspieler:innen selbst entscheiden können. Dazu müssen wir manchmal unseren Stolz überwinden, uns auf unsere eigene Bühne stellen, den Tanz des Lebens wagen und dabei das grosse Ganze nicht vergessen. Over and out. Ich stelle fest, ich bin doch ganz schön müde und träume den Rest. Happy Full Moan.

Der Song zur Mondphase: