Mondkolumne
Vollmond im Löwen: Jetzt wird unsere weibliche Seite beleuchtet
- Text: Alexandra Kruse
- Bild: Unsplash
Der Mond im Löwen steht für kreativen Selbstausdruck und wahre Herzenergie. Und für Fragen wie: Wer oder was blockiert mich in meiner Kreativität? Und wie kann ich mein Licht zum Vorschein bringen?
Es ist natürlich kein Zufall, dass Madonna Löwe ist. Jennifer Lopez, Mick Jagger und Helen Mirren auch. Was fällt uns auf? Richtig. Ein gewisses Talent für die grosse Bühne, Präsenz und Ausstrahlung. Die Sonne scheint bekanntlich im August im Zeichen des Löwen, dann, wenn wir uns am liebsten den ganzen Tag von einem Liegestuhl in den anderen rollen. Mit Gold behängt, in Leoparden-Bikinis. Löwen-Energie ist grosszügig und rein, pure Herzenergie. Royal, katzenhaft – ein bisschen Elizabeth Taylor geht wirklich immer. Auch im Bademantel, Home Couture ist schliesslich das Kleidungsstück der Stunde! Frei nach dem Motto «Die Königin in mir grüsst die Königin in dir».
Beim Mond im Löwen ist es ein klein bisschen anders als bei der August-Sonne – die Themen sind etwas emotionaler und gehen tiefer, weil der Mond, aka die Mondin, unsere dunkle, weibliche Seite beleuchtet. Und dementsprechend auch die Punkte findet, mit denen wir uns nicht so wohlfühlen, bei denen wir unsicher und verwirrt sind. Im Körper und in der Seele. Wenn der Mond aus dem Löwen scheint und, wie jetzt, einen Vollmond (ganz genau heute Donnerstag um 20.16 Uhr) bildet, werden all diese Themen, die eben noch ganz klein waren, grösser und ja, brüllen uns fast an.
Den inneren Kritiker stummschalten
Praktische Selbstliebe wäre, den inneren Kritiker einfach mal zu muten: stumm zu schalten. Es geht darum, unsere Kraft zu leben, unsere Wahrheit zu sprechen und zum Ausdruck zu bringen, was uns wirklich bewegt. Dabei ist es ganz egal, ob es der Chef ist, der uns schon lang kleinhält, und wir einfach kündigen, ob wir den Riesenbatzen Ton in eine Vase transformieren, obwohl wir dabei ständig die Nerven verlieren, oder ob wir das Visionboard, das in Einzelteilen seit Wochen rumliegt, endlich zusammenkleben. Oder einfach mit ganzer Präsenz, verstellter Stimme und viel Freude unseren Kinder etwas vorlesen.
Es geht darum, in kleinen Schritten grosse Dinge anzugehen. Aus Dankbarkeit uns selbst und den Umständen gegenüber. Mit Löwenherz. Und Löwenmut. Die Fragen des Moments sind: Was (oder wer!!!) blockiert mich in meiner Kreativität? Wie kann ich mein Licht zum Vorschein bringen? Auf was kann ich zu Recht stolz sein, auf welches Talent? Wie grosszügig bin ich? Wie kann ich meine Individualität leben? Was ist mein Herzensprojekt? Was kommt aus meinem Ego, was kommt aus meiner Seele? (Keine Sorge. Diese Fragen sollen nur Ideen sein! Niemand hat auf alles eine Antwort und das ist auch gut so!!)
Knallharte Gleichzeitigkeit
Wir erinnern uns: Alles, was wir beim letzten Neumond im Steinbock vor zwei Wochen gesäht haben, zeigt sich jetzt und kommt langsam, langsam ans Licht. Die Samen sind geschlüpft (die Urzeit-Krebse, die mein Steinbock-Geburtstagssohn Kosmo jetzt in unserem Wohnzimmer aufziehen möchte, leider oder eben Gott sei Dank noch nicht, aber das nur am Rand) – und doch zeigt sich das Neue in seiner ganzen Form erst, nachdem das Alte wirklich abgeschlossen ist. Was wir im Moment erleben, ist knallharte Gleichzeitigkeit, in der alles im selben Moment passiert und man das Gefühl hat, man könne sich innerhalb von Sekunden an drei Orten aufhalten. Und im selben Moment durch Honig laufen und für immer im Bett bleiben. Was vollkommen in Ordnung ist, denn die Zeit, sich endlich mal in seinem eigenen Tempo bewegen zu dürfen, ist für viele von uns: jetzt.
Die Vibes dahinter kommen vom Wassermann. Im Moment haben wir ganze fünf Planeten im eklektisch-elektrischen Zeichen des Wassermannes. Grosse Themen der Wassermann-Sonne sind Selbstbestimmung und Freiheit – gelebte Freiheit in unserem Denken und Handeln. Der Weg dahin führt, wie mit jedem Vollmond, durch ein magisches Portal aus Loslassen und dem ganz herzlichen Verabschieden von allerlei alten Mustern, Konzepten und Mustern. Ciao, Kakao. Dazu gehört unbedingt auch «The Glorification of Being Busy» – und damit braucht es eine neue Definition von Erfolg und Arbeit. Unsere wahren Werte sollten sich nicht länger in Zahlen messen. Weder die auf dem Konto noch die der Follower. Auch wenn das ein gewisses Mass an Improvisation erfordert, Umdenken und eben Mut. Langsam, aber sicher verschiebt sich unser Weltbild und wir müssen darauf vertrauen, dass sich auch die Werte verschieben.
Das Gegenmittel ist RUHE und ein neuer Bezug zum Nichtstun. Und natürlich der eine oder andere Madonna-Song – «La isla bonita» zum Beispiel. Ganz laut, mit Partypalme und im Minirock, den man seit zwanzig Jahren nicht mehr anhatte. Auf der ganz eigenen Bühne. So lang, bis wir wieder alle zusammen in den Sonnenaufgang einer neuen Welt tanzen. Eine andere Idee wäre, sich konsequent nur mit Majestät*in ansprechen zu lassen. Und an unserer multiplen Orgasmusfähigkeit zu arbeiten.
Der Song zur Mondphase: