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Vollmond im Fisch: Wachsen, auch wenn es wehtut

Vollmond im Fisch: Wachsen, auch wenn es wehtut

  • Text: Alexandra Kruse; Bild: Unsplash

Der Vollmond am 2. September ist Deep Shit und nichts für Anfängerinnen. Heisst: Es wird wehtun. Aber plötzlich ist man ein Stück grösser.

Wenn man sich fragt, wer an der Uhr gedreht hat, warum es plötzlich so deutlich früher dunkel wird und sich eine ganz zarte, aber knallharte Herbst-Melancholie bei den dramatischen Sonnenuntergängen (und den drastischen Regenfällen!) abzeichnet, wird man die Antwort schnell haben: Die Sonne läuft schonungslos durch den Tierkreis und, ob es uns passt oder nicht, das Rad des Schicksals dreht sich einfach weiter.

Irgendwie waren schon die letzten Tage von einem zarten Schleier der Vergänglichkeit geprägt, was sich ganz praktisch darin äussert, das man sich instinktiv auf die Suche nach der perfekten Übergangsjacke macht – oder gleich nach einer vernünftig funktionalen Outdoor-Jacke. Mich persönlich stören an Outdoor-Kleidung allerdings meist die Farbe, der Schnitt und das Material. Also alles. Wer es praktisch mag (Virgo Season) und auf japanische Good-Taste-Vibes steht, schaut am besten – Tipp! – bei Kevin in the Woods an der Europaallee in Zürich. Ich gehe hierher, wenn ich eine Schutzhülle gegen die Stürme des Lebens und seine Unwägbarkeiten suche (Ich bin Krebs!).

Auch David Beckham will zurück zur Natur

Der Wald ist vermutlich der einzige Ort, der uns gerade trösten kann. Oder David Beckham, der sich nämlich eine eigene Schafherde gekauft hat, obwohl er Stier ist und, wie viele Menschen unfairerweise sagen, eine Ziege zur Frau hat. Damit hält David den leicht biblisch anmutenden Hirtenstab einer Bewegung hoch, die in der hyperrealen und künstlichen Instagram-Welt #cottagecore heisst und nichts anders als ein klares «Zurück zur Natur» ist.

Ausserdem vermutlich der verzweifelte Versuch, doch noch irgendwas zu kontrollieren, und wenn es nur die Kombucha-Kultur ist: selber Kräuter und Pilze sammeln, Brot backen, Hütten bauen, das romantische Bett im Kornfeld, Picknick am Seeufer, Trockenblumen – Sie wissen schon. Schweizer sind vermutlich per se #cottagecore und das ist auch gut so! Würden sie dazu nur schönere Sachen anziehen.

Vollkommen frei, vollkommen uferlos

Das Hype-Label der #cottagcore-Bewegung, Evan Kinori, mit seinen simpelsten, aber allerschönsten Kaschmirjacken, gibt es übrigens gleich neben meiner Traum-Übergangsjacke bei meiner Freundin Claudia im schönen Conceptstore Opia. Und: dieses magische Baumharz von Costa Brazil …

Kurz vergessen: Ich wollte keinen Shopping-Guide inspiriert von meinen eigenen Bedürfnissen schreiben, sondern über die Energie des kommenden Vollmondes – aber die ist eben genau so: vollkommen frei, vollkommen fliessend, uferlos, mit einem Bein auf der Erde und mit dem anderen in den Wolken. Die Signatur des Sternzeichens Fisch. Der Vollmond am 2. September auf der Achse Fisch (Mond)– Jungfrau (Sonne) ist Deep Shit und nichts für Anfängerinnen.

Plötzlich ein Stück grösser

Das Gemeine an diesen ganzen internen Heilungsprozessen ist, dass es eben erst wehtut, bis man merkt, dass man ein ganzes Stück grösser geworden ist. Dazu kommt, dass wir – very Virgo – noch mal und sehr sorgfältig lernen dürfen, die berühmte Spreu vom Weizen zu trennen. Wir erinnern uns an Aschenbrödel («Die guten ins Töpfchen»). Mit jeder Menge Fleiss spüren wir also plötzlich ganz genau, was uns guttut. Und was eben nicht.

Der Fisch ist angeblich das spirituell am höchsten entwickelte Zeichen, schon fast auf einer Ebene mit dem Göttlichen (und dementsprechend nie ganz da). Was Fische-Geborene auch sehr schnell zu Realitätsflüchtlingen zum Beispiel in Form von harten Drogenopfern macht – man denke an Kurt Cobain oder die junge Drew Barrymore.

Welchen Traum wollen wir WIRKLICH umsetzen?

Das Schöne aber ist, dass in diesen Bereich auch all unsere Träume, Visionen und Ideen fallen. Dagegen steht die Sonne in der praktischen Jungfrau, die möchte, dass alles möglichst umsetzbar ist und wir in die Handlung, ins Fliessen kommen. Dieser Mond stellt uns die klare Frage, welchen Traum wir WIRKLICH umsetzen wollen. Simple. Was ist mein Ideal? Wer kann mein Vorbild sein, wer meine Mentorin und wen muss ich anrufen, um meinem Ziel einen Schritt näher zu kommen?

Im letzten Neumond ging es darum, unseren kreativen Geist wieder zu erwecken. Jetzt ist er hoffentlich wach und möchte zur Tat schreiten. Also, los! Das Ganze wird natürlich, wie schon erwähnt, nicht ohne Spannung passieren – Stichwort: Wachstumsschmerzen. Denen begegnet man am besten BARFUSS. Oder mit einer wirklich guten Pédicure. Auf der Körperebene ist dem Fisch nämlich der Fuss zugeordnet.

Wer es ganz gut meint, kommt mit mir auf einer Barfusswanderung auf den Üetliberg. No joke, ich habe diesen Walk in den letzten zwei Wochen gleich dreimal gemacht, auf so Trailpfaden (die so aufgeräumt sind, wie man es von deutschen Autobahnen kennt), in meiner neuen Jacke. Wir sammelten Ackerschachtel-Halme für eine heilendes Bad und fühlten uns so very #cottagecore.

Der Song zur Mondphase: