Neumond im Löwen: Eine massive Verdichtung der Energien

Die Energie des Moments lässt sich schlicht als ambivalent bezeichnen. Auf der einen Seite erleben wir gerade die berühmte schönste Zeit des Jahres; die Momente des süssen Nichtstuns, auf die so fleissig hingespart, -gearbeitet und -meditiert wurde.

Auf der anderen Seite ist da die brutale Erkenntnis, dass ein (Arbeits-)Leben nur für ein paar Tage Ferien eher wenig Sinn macht, die gute Laune sich nicht auf Knopfdruck, und nur weil der Kalender jetzt «August» sagt, einstellt. Und sich bestehende, mühsame Strukturen nicht einfach auflösen wie der Wodka in der Melone, wahlweise das Glace auf den heissen Steinen, kurz bevor eine ganze Armee Ameisen anrückt.

Der absolute Höhepunkt des Hochsommers

Der Neumond im Löwen ist jedes Jahr der Summer Peak Point, der absolute Höhepunkt des Hochsommers, der idealerweise irgendwo im Mittelmeer, so oder so aber möglichst nah am Wasser, mit dem Laden unserer Batterien verbracht werden sollte.

Und an dem Ort, der uns erinnert. An uns, an unsere vergangenen, überlebten Versionen, an unsere Vergänglichkeit, an unsere Zukunft und immer wieder an unsere Gegenwart.

Vor Glück ein bisschen weinen

Ich bin wie so ziemlich jedes Jahr auf Ibiza, höre die Zikaden zirpen, ganz weit weg die Bässe, die Kinder in einer mir unbekannten Sprache über Computerspiele reden. Die Playstation ist dieses Jahr freiwillig zuhause geblieben, was ich als einen Entwicklungsschritt betrachte, ansonsten aber jedem urlaubsreifen Elternteil dazu raten kann, die Playstation stumpf mitzunehmen – no Front!

Ich führe so kluge Gespräche mit meinen Freund:innen, dass ich noch das ganze nächste Jahr davon profitiere und die Zeit steht still. Wenn ich nicht gerade nichts tue. Oder aber den ganzen Morgen ganz allein mit Musik, die man zuhause nicht ertragen könnte, über die Insel Richtung Meer cruise (in einem Ford PUMA!! Leo Season!) und vor Glück ein bisschen weine.

Freiheit, Erinnerungen, Privilegien

Warum? Wegen Freiheit. Und wegen Erinnerungen. Und auch wegen Privilegien – laut Lexikon «ein einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung». Die Kinder fanden, ein Privileg wäre es ergo auch jetzt und hier auf der Welt zu sein – immerhin ein Planet, der viele Abenteuer ermöglicht, die auf anderen Planeten wegen Schwerelosigkeit, nicht vorhandenem Wasser und anderen Themen schlicht nicht möglich wäre. Ein kluger Gedanke!

Das Privileg also, das haben wir eben im Pool besprochen, ist ein Luxus, ein Vorteil, mit dem wir geboren wurden, der uns zugeflogen ist, für das nichts zu tun oder zu lassen ist.

Der VIP-Status als ganz normaler Dauerzustand

Privileg ist auch das Thema des Löwen, der nichts mehr liebt im Leben als eben Privilegien. Der VIP-Status ist für Löwen ganz normaler Dauerzustand. Und das ist auch gut so. Es gibt eine ganze Menge, die wir alle von Löwen lernen können, dürfen und auch müssen.

Unter anderem die Fähigkeit, unseren Selbstwert zu schärfen, uns anzuerkennen und ganz natürlich unseren Raum einzunehmen. Um zu erleben, dass wir wichtig sind – individuell und als Teil des Rudels. So wie wir eben sind. Mit allen Ecken, Kanten, Falten und Gebrauchsspuren.

Tagelang in ein Nichts fallen

Und dass wir es unter anderem auch verdienen, tagelang in ein Nichts zu fallen. Indem wir nichts darstellen müssen, die Tage eben langsam, heiss und zäh sind; die Nächte kurz und idealerweise ebenso heiss, und unsere Seele in einem Restaurant, das irgendwas mit «Can» oder «Casa» heisst, mit fettigen Fingern, die irgendwo vor lauter Anstrengung verlorene Seelenanteile wiederfindet.

Die Zeit gerade jetzt ist ideal, um Dinge wiederzufinden, was an circa 25 rückläufigen Planeten liegt. Um genau zu sein, sind es «nur» (der Löwe neigt zur Übertreibung!) Saturn, Merkur, Neptun und Pluto. Das führt zu rätselhaften, kaugummiartigen Verzögerungen und Verlangsamungen in der Matrix, kleineren und grösseren Missverständnissen und überhaupt kann sich durchaus ein Gefühl einstellen, durch Erdbeere-Milkshake zu waten. Wir befinden uns in einem hardcore magnetischen Manifestationsportal, das auch dazu einlädt, nochmal «Iron Man» zu gucken.

Es regnet Sternschnuppen

Hier noch ein kleiner Wetterbericht für die kommenden Tage: Das sogenannte Lionsgate findet am 8. August seinen Höhepunkt, es regnet Sternschnuppen und die Sonne stürmt. Sogenannte Sonnenstürme (die Sonne regiert über dem Löwen!!!) sind geomagnetische Aktivitäten, die innerhalb und auf der Oberfläche der Sonne ablaufen und Energie in den Weltraum schiessen, was wiederum das Erdmagnetfeld beeinflusst.

Das astrologische Phänomen Lionsgate hingegen ist jedes Jahr eine Art himmlischer Feiertag, der dafür sorgt, dass sich Energien massiv verdichten. Das Lionsgate wird durch die Ausrichtung der Erde und der Sonne im Sternzeichen Löwe und dem Stern Sirius eröffnet; Sirius ist der hellste Stern am Nachthimmel, der zu dieser Zeit wieder am Morgenhimmel aufsteigt und very casual in einer Linie mit den Pyramiden von Gizeh steht. Oder eben die Pyramiden dort stehen wegen des Sterns. So oder so: Es geht ab.

Jetskifahren mit Leo

Ich fahre bis auf weiteres Jetski (der Lehrer heisst Leo – das kann man sich nicht ausdenken), trinke Kokosnusswasser, schaue Babykatzen im Sonnenuntergang zu und lade schlicht so lange auf, bis alle Akkus wieder richtig voll sind. Bis dahin sollte wirklich niemand nichts von mir erwarten. Das gilt by the way auch für mich selber.

PS: In der Gaming-Welt gibt es den Begriff HOT – und nein, damit ist nicht das englische Wort für «heiss» gemeint. HOT ist das Gamer-Kürzel für «heal over time» (dt. im Laufe der Zeit heilen). Dieser Begriff wird häufig in Rollenspielen verwendet und bezieht sich auf die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum Lebenspunkte wiederherzustellen. Keine Fragen mehr.