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Bye bye, Tampons: 3 alternative Menstruationsprodukte im Test

Gesundheit

Bye bye, Tampons: 3 alternative Menstruationsprodukte im Test

Die Auswahl an Menstruationsprodukten wächst und wächst. Doch welche können wirklich mit Tampons mithalten? Wir haben den Menstruationscup, die Femdisc und Periodenunterwäsche getestet.

Periodenunterwäsche

Mein erster Eindruck: Schönes Packaging, superhochwertige Slips – ich bin gespannt!

Das Tragegefühl: In guten Momenten fühle ich mich so, als hätte ich meine Tage gar nicht. Der Slip ist so bequem, dass ich ihn auch sonst tragen würde. An starken Tagen oder wenn ich länger sitze und dann aufstehe, spüre ich die Nässe – und erinnere mich daran, warum ich damals als Teenager so schnell von Binden auf Tampons umgestiegen bin.

Das hat mich überrascht: Wie blutig die Angelegenheit ist! Wer mit seinem Körper wieder mehr in Kontakt treten möchte, wird begeistert sein.

Die Vorteile gegenüber dem Tampon: Nie wieder versaute Slips und Hosen! Die Slips sind wirklich auslaufsicher. Ausserdem muss man natürlich an viel weniger denken. Nicht ans Tamponkaufen, nicht ans Tampon-Mitnehmen, nicht ans Tamponwechseln. Es ist himmlisch, während der Mens ganz sorglos für etliche Stunden das Haus verlassen zu können, gerade auch im Alltag mit Kind. Und dass der kleine Müllberg, den man Mens für Mens produziert, wegfällt, ist natürlich auch ein riesen Plus. Ausserdem dankt die Vaginalflora.

Die Nachteile gegenüber dem Tampon: Wer komplett auf Periodenunterwäsche umsteigen will, muss erstmal ganz schön viel Geld in die Hand nehmen. Das ist vielleicht Typsache, aber ich hatte selbst an schwachen Mens-Tagen am Abend das dringende Bedürfnis, mich zu waschen und für die Nacht den Slip zu wechseln. Da kommen pro Periode dann einige Slips zusammen … Generell finde ich es auch nach drei Zyklen Testphase immer noch schwierig abzuschätzen, wie lange der Slip hält. Abends im Resti zu sitzen und zu merken, dass man dringend einen neuen bräuchte – das will man nun wirklich nicht erleben. Und: Da man das Blut nach dem Tragen kurz mit kaltem Wasser auswaschen muss, hängen die Slips dann zum Trocknen im Badezimmer, bevor sie in die nächste 40-Grad-Wäsche wandern. Minimal nervig, finde ich.

Mein Fazit: Ich benutze mittlerweile zwar weniger Tampons, aber will doch nicht ganz auf sie verzichten – in erster Linie, weil ich mich damit einfach sauberer fühle. Ohne Mensslips möchte ich aber trotzdem nicht mehr sein: Gerade für kleine Ausflüge oder auch an ultrastarken Tagen als Back-up finde ich sie super.

Zum Produkt: Highwaist Period Panty Runa aus Baumwolle von Femtis, Saugstärke 3/5 (48 Franken)

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Femdisc-Menstruationsscheibe

Mein erster Eindruck: Die Femdisc-Menstruationsscheibe sieht ganz schön gross aus, durchmessertechnisch. Ich konnte mir beim besten Willen trotz Anleitung erstmal nicht vorstellen, wie und wo die in mich reinpasst.

Das Tragegefühl: Erstaunlich angenehm. Sobald sie drin war, spürte ich sie überhaupt nicht mehr. Denn sie sitzt im Scheidengewölbe, oberhalb des Vaginalkanals. Dieser Teil der Vagina verfügt über weniger Nervenenden, ergo kein Störgefühl beim Tragen. Zumindest in meinem Fall.

Das hat mich überrascht: Wie einfach es tatsächlich ist, sie zusammengefaltet einzusetzen.

Die Vorteile gegenüber dem Tampon: Lockere zwölf Stunden ohne Wechseln. Und netterweise das ausgeklügelte System, dass sich die Disc beim WC-Gang entleert, ohne herausgenommen werden zu müssen. Indem sie durch leichtes Pressen zusammengedrückt wird (you get it, wenn man halt aufs Klo geht), wird das Blut ausgekippt. Oh, und laut Herstellerin kann man sogar penetrativen Sex damit haben.

Die Nachteile gegenüber dem Tampon: Bisschen mehr Sauerei beim Wechseln, drum nicht unbedingt zu empfehlen auf öffentlichen Toiletten oder ganz generell auf Toiletten ohne eigenes Brünneli.

Mein Fazit: Test sowas von bestanden. Die Disc vergesse ich tatsächlich regelmässig, so wenig spüre ich sie.

Zum Produkt: Menstruationsscheibe von Femdisc, ab 39 Franken

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Die Menstruationstasse

Mein erster Eindruck: Hilfe, is das Ding gross. Und: Wie soll das da rein? Obwohl man den Cup einmal schön zu einem C zusammenfaltet (oder: in Herzform), habe ich auch nach Jahren ehrlicherweise noch das Gefühl, ihn irgendwie in mich reinzustopfen. Aber: Er entfaltet sich im Vaginalkanal, legt sich (meistens) von selbst an die richtige Stelle. Auch das Gefühl, das Ding nie weit genug eingeführt zu haben, verliert man irgendwann. Übermotiviertsein zahlt sich schliesslich selten aus.

Das Tragegefühl: Sitzt die Tasse richtig – also etwa ein bis zwei Zentimeter hinter dem Scheideneingang – dann spürt man irritierenderweise rein gar nichts. Sie sitzt durch ein Vakuum bombensicher.

Das hat mich überrascht: Dass meine Frauenärztin wirklich recht hatte, als sie sagte, meiner schlecht bis gar nicht ausbalancierten Vaginalflora könnte es gut tun, auf den Cup umzusteigen. Meine Vagina hat offenbar was gegen Watte. In Kombination mit Milchsäure-Tabletten hat mir der Cup jetzt Lobeshymnen auf dem Gynäkologiestuhl beschert.

Die Vorteile gegenüber dem Tampon: Eine Menstruationstasse kann rund 2000 Tampons ersetzen. Man spart Geld und Verpackung. Ausserdem kann die Tasse viel mehr Blut auffangen und muss – je nach Schwall – nur zwei- bis dreimal pro Tag gewechselt werden.

Die Nachteile gegenüber dem Tampon: Wer kein Blut sehen kann, darf an dieser Stelle aufgeben. Es spritzt und splattered beim Rausnehmen manchmal gewaltig. Es ist ähnlich wie bei der Disc: immer schön zuhause machen, wenn möglich. Und ich muss zugeben, dass der Cup manchmal schief sitzt (weil ich, wie eingangs erwähnt, so stopfe …?) und etwas Blut ausläuft, wenn ich auf Toilette bin.

Mein Fazit: Dennoch: super! Meine Scheidenflora macht Yoga und seit ich einen Cup mit Ring unten dran habe, klappt auch das Rausnehmen ohne Panik.

Zum Produkt: Menstruationstasse von Selenacare, 24.90 Franken

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Nina

Wurden die Schwämmchen vergessen? In der Vorschau wurde mir Infos dazu angezeigt, weshalb ich diesen Artikel angeklickt habe. Nun bin ich etwas überrascht, dass die Schwämmchen gar nicht Teil des Artikels sind.